#26 Denken Schreiben. Über die allmähliche Verfertigung

Wie informiert Denken Schreiben, und wie formt das Schreiben
die Gedanken? Mna ist ja nicht dier erste auf der Welt, dier auf die Idee
kommt, Gedanken schriftlich ‚festzuhalten‘, wie es heißt. Festhalten
aber verformt: Userni wie Produkt. Genau das
stellt das Verführerische dar: an der Verfestigung von bislang
Ungreifbarem mitzuwirken, inklusive seihrner selbst. Die schieren
Möglichkeiten der Sprache verführen – verursachen aber
auch Schneeblindheit. Gerade Gelungenes lässt am Ende
Ratlosigkeit zurück: Wie im Rest weiterleben?

#25

#24 Ilse Aichinger
und Elfriede Gerstl

»Ein Heft, das zwei große Autorinnen nicht einfach ›nur‹ zu Wort kommen lässt, sondern auf diese Worte antwortet, sie (erneut/anders) produktiv werden lässt. Eine Ausgabe, die, indem sie auf Aichinger und -Gerstl antwortet, keine Antworten, sondern Fragen in den Raum stellt;die, indem sie die Texte Aichingers und Gerstls befragt, die Unter-schiedlichkeit dieser weder zu nivellieren noch gegeneinander auszuspielen sucht.«

#23 Der philologische Affekt
Schreiben mit Werner Hamacher

Das wirkmächtige Schaffen Werner Hamachers (1948-2017) steht nicht zuletzt für eine produktivsinnhafte Auseinandersetzung mit dem Poststrukturalismus und den daran geknüpften Debatten. Auf vielfältigen Wegen – als Theoretiker, als Übersetzer oder auch als Lehrender – hat Hamacher eine Beschäftigung mit Literatur und ihren Kontexten vorgelebt, die entgegen manchem Missverständnis der Dekonstruktion gegenüber gerade von deren Genauigkeit und Eleganz sowie von weitläufiger Fachkenntnis geprägt war.

#22 A World Without Walls

Ende 2018 setzte es sich das World Poetry Movement zum Ziel, dass innerhalb eines Monats in jedem Land dieser Erde zumindest eine Veranstaltung mit dem Titel A WORLD WITHOUT WALLS über die Bühne gehen sollte, in denen gegen die Errichtung von Mauern und Schranken jeglicher Art protestiert werden sollte. Das vorliegende Heft dokumentiert den A WORLD WITHOUT WALLS-Abend des 16. März 2019 im Wiener Perinetkeller und gibt (mit wenigen Ausnahmen wie etwa der Einleitung durch Jack Hirschman) die alphabetische Reihenfolge wieder, in der die Beiträge dargeboten wurden.

#21 Literatur von Nichtmuttersprachlernneni

In dieser Ausgabe sind Texte von Autorennni versammelt, die im Deutschen als in einer Fremdsprache schreiben. Ihre verschiedenen Beziehungen zur Sprache haben Momente des Spiels sowie des Kampfs, und manchmal auch pflügt man wie ein Wildschwein traumverloren voran, solche Stellen kann man auch finden. Da es Literatur ist, dürfen stilistische Phänomene, die im Unterricht und in der Welt als Fehler gebucht werden könnten, ihre wahre Natur zeigen. […]

#20 Gastrosophie

Essen, schon im Paradies eine Angelegenheit mit Fallstricken, hat heute seine »Unschuld« verloren. Karin Duve brachte das Dilemma auf den Punkt: »Wer hat schon Lust, jedes Mal darüber nachdenken zu müssen, ob er gerade ein Verbrechen unterstützt, wenn er bloß fürs Mittagessen einkaufen will.« Die Entwicklung einer gleichermaßen sinnlichen wie verantwortungsvollen »gastrosophischen Kompetenz« ist also zweifellos eine dringliche Aufgabe. […]

#19 (Gedichte) gestalten

Auch hinsichtlich der Gestaltung stellen Gedichte eine besonders ›intensive‹ Herausforderung an alle Beteiligten dar: Wir fragen daher einerseits, inwiefern Gedichte ihre konkrete Druckgestalt als Element ihrer ›gebundenen‹ Sprache integrieren können – lässt sich die typographische Umsetzung gar als eine Verlängerung der Dichtkunst verstehen? Zugleich gehen wir diesem Wechselspiel von Erscheinung und Dichtung auch in historischer Hinsicht nach: Denn nicht selten waren es Gedichte, die eine avancierte Typographie erprobten, lange bevor diese prosatauglich wurde.

#18 (Gedichte) übersetzen

Obwohl Gedichte immerzu, wie andere Texte auch, übersetzt wurden und werden, so führt diese Tätigkeit doch an Grundfragen des Übersetzens als solchem heran: Neben der Problematik, wie dem Ausgangstext gerecht zu werden ist, rückt zusätzlich die Schwierigkeit in den Blick, dass Gedichte immer schon als Selbstübersetzungsversuche der Autor_innen verstanden werden können. Denn genuine Gedichte sind meist Texte, die keine andere Form als eben die des Gedichts annehmen konnten, also nicht einfach in Prosa oder andere Formen überführt werden könnten. […]

#17 Einreichen
Passion vs. Hoffnungsökonomie​

Einreichungen sind für Künstler_innen und Wissenschafter_innen längst ein alltäglicher und nicht selten konstitutiver Bestandteil der professionellen Arbeitsrealität. Selten allerdings rückt der komplexe Prozess, der mit dieser Notwendigkeit verbunden ist, selbst in den Fokus einer reflektierten Auseinandersetzung. Diesem Versäumnis setzen wir die vorliegende Ausgabe von Triëdere entgegen, die sich dem Moment des Einreichens widmet. […]

#16 Traumaufzeichnungen

Für Heiner Müller lag der »ganze Sinn jeder künstlerischen Anstrengung« eigentlich darin, »den eigenen Träumen nachzujagen. Man versucht, die Stringenz der Träume zu erreichen, aber das erreicht man nie, weil: im Traum ist jeder ein Genie, und dem jagt man nach.« Triëdere #16 widmet sich diesen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Traumaufzeichnung: Wie ist dem notorisch flüchtigen Traum mit Sprache, Skizze oder Bild beizukommen, um ihn nicht nur als Steilvorlage, sondern als Ausgangspunkt für Literatur und Kunst fruchtbar zu machen?

#15 Punctum.
Annäherungen ans Faszinosum

Triëdere #15 widmet sich dem Faszinosum – verstanden sowohl als Grundlage künstlerischen Arbeitens wie auch der eingehenden Analyse und Interpretation. Ausgehend von Barthes‘ seduktivem Begriff des Punctums fragen wir nach Chancen und Grenzen einer Auseinandersetzung mit der eigenen Faszination, die stets einen Randbereich des Sagbaren vermisst.

#14 Kleines Bestiarium des Alltags

Triëdere #14 entwirft ein Kleines Bestiarium des Alltags: Nicht furchteinflößende Monster interessieren uns, sondern die kleinen Verwerfungen innerhalb der (zoologischen) Ordnung selbst, die zeigen, wie brüchig Normalität stets war und bleibt. Ein bunter Katalog voller untergründiger Obszönitäten und erfolglos ausgeklammerter Zeitgenossen.

Mit Beiträgen von: Peter Greenaway, Franz Dodel, Nicolas Mahler, Markus Köhle, u.v.w. – Fotografien von Chris Saupper.

#13 (Auto)Poetologien

Poetologien sind in aller Munde — nicht nur im Bereich der Literatur. Überall dort, wo die (sprachliche) Verfasstheit von Wissen bedacht wird, wuchern die Reflexionen, nach welchen Regeln diese Erkenntnisse gewonnen werden: als Poetologien des Wissens, der Erinnerung, der Geschichte. Es ließe sich also annehmen, dass die Poetologie längst einen Übergangsbereich zwischen literarischen und wissenschaftlichen Fragestellungen bezeichnet — im Sinne einer uferlosen Disziplin […].

#12 Ästhetiken des Bewahrens​

Der Plural der Ästhetiken des Bewahrens erlaubt eine thematische Öffnung für eine Vielzahl von Zugriffen, die nicht nur zwischen selektiver und konservierender Bedeutung liegen sondern zugleich auf Praktiken innerhalb der Literatur, der bildenden Kunst und der Theoriebildung verweisen, die im Ästhetischen nicht selten das Politische aus- und stark machen. […]

Triëdere Sonderheft:
Schule der Fiktionen

Das Sonderheft »Schule der Fiktionen« dokumentiert die »bedeutendste künstlerische Avantgarde« des zwanzigsten Jahrhunderts und ist sogleich manifester Teil deren a-chronischen Bestehens: Erst- und letztmalig erscheinen umfangreiche Beiträge aus dem Umfeld des Maximalismus sowie zahlreiche Abbildungen und Dokumente zur Bewegung. […]

#11 Amikalekte​

Zum fünfjährigen Bestehen feiern wir die Sprachen der Freundschaft und der Vertrautheit, die Amikalekte. Welche Sagbarkeiten und Codes eröffnet der vertraute Umgang? Diesen speziellen Räumen widmen wir uns gemeinsam mit langjährigen Begleiter_innen und junger Unterstützung gleichermaßen — das Heft erscheint in neuem Design, kunstvoll angereichert durch Werke von Sabine Müller-Funk.

Mit Beiträgen von: Peter Greenaway, Franz Dodel, Nicolas Mahler, Markus Köhle, u.v.w. – Fotografien von Chris Saupper.

#10 Geräusch und Text​

Die Beiträge stammen von:
Magdalena Schrefel,
Sylvia Wendrock,
Luis Casanova Sorolla,
Sophie Reyer,
Rosmarie Waldrop,
Holger Steinmann,
Marie Oucherif, Thomas Ballhausen, Stefanie Neunteufl,
Jakob Kraner,
Gabriele Petricek,
Gerald Lind,
Matthias Schmidt, Peter Greenaway, Franz Dodel, Nicolas Mahler, Markus Köhle, u.v.w. – Fotografien von Chris Saupper.

#9 Von der Bedeutung
des Kleinen​

Gunnar Schmidt: Tony Ourslers videografische Miniaturen
G.H.H.: Der Dorfteich
Astrid Nischkauer: Von Einwortgedichten und anderen Kleinigkeiten. Ian Hamilton Finlay und Arne Rautenberg
Karin Marinho da Silva: Der Retter der Welt
Friederike Schruhl: Muttermal, Warze und Zahnlücke. Zur Inszenierung des Schönheitsfehlers um 1800
Kerstin Putz: Salka
Andreas Unterweger: Eine Art Eskimo
[…]

#8 Jargon und Klischee​

Dieter Sperl: Diamanten und Schund
G.H.H.: EINSCHÜCHTERUNG, DEMÜTIGUNG, VERFÜHRUNG
Ádám Fitz: Jacken
Christina Maria Landerl: Klischee Berlin
Ines Birkhan: Miracle Mike
Bernadette Schiefer: Corresponding Identities
Stephan Groetzner: Bis zur letzten Granate. Aus einem aufgegebenen Werk
Thomas Ballhausen: Fabelhafte Verhältnisste
Eva Schörkhuber: Klischee „_____“
[…]

#7 Die Schleier der Pornographie Zur Rhetorik der ›nuda veritas‹​

Kerstin Mey: Aus Pornos Kunst machen
Crauss: Lesezeichen sind Lebenszeichen. Blogroll hoffentlich nicht in Erfüllung gehender Wünsche
Iris Andraschek: 30 reasons a girl should call it a night
Paul Ferstl: Dramaturgien kruder Körperlichkeit. Ansätze zum Vergleich von Pornografie und Wrestling
Peter Clar: Fetischismen & More
Sophie Reyer: Insektizid (Auszug)
Thomas Ballhausen: Im Zeichen von Saturn und Venus. […]

#6 Art moyen & Yuma​

Thomas Becker: Wer hat Angst vor der Neunten Kunst? Kurze Archäologie eines Legitimierungsdiskurses.
Barbara Eder: Horror vacui & Outer Space. Das „gelobte Land“ der 8×6 Zentimeter.
Mira Falardeau: Chantal Montellier, der Comic und der Fall der Frauen.
Ole Frahm: A Sense of Yuma
Elena Messner: Zeitgenössische Comics aus Serbien und Bosnien-Herzegowina (Auswahl und Kommentar). Mit Comics von: Filip Andronik, Nina Bunjevac, Wostok und Aleksandar Zograf.[…]

#5 Mond und Finger​

Wolfgang Müller-Funk: Die Spur und das Individuum. Meditationen zu Ludwig Klages Metaphysik der Handschrift
Mikael Vogel: Nadeln
Satomi Nobata: Entcharakterisierung und Empfindungslosigkeit der japanischen Trauerfeier. Wie stell Japan den Tod (Toten) dar?
Walter Pamminger: Kreide Tafeln. Die fetten, runden und kurden Züge des Wiener (Schrift)-Geschmacks
[…]

#4 Zeichnung

G.H.H.: Zeichnen
Giuseppe Gulizia: Spuren von Weiß und Schwarz. Zu einer Zeichnung von Hana Usui
Peter Klass: Strich und Streich. Zeichnungen von Alexander Puschkin
Doris McGonagill: Über die allmähliche Verfertigung visueller Erkenntnisse beim Zeichnen. Gerhard Richters graphisches Werk
Iris Andraschek: Passion of the Real
Federico Ferrari: Die Tote. Stillstand der Zeit und Erscheinung der Figur
Peter Clar: Die Wahrheit hinter dem Realen. Zu Ludwig Meidners graphischem Werk (1911–1914)
[…]

#3 Erinnerung

Gerald Lind: Gedächtnis, die kulturelle Wende und das Ende – der Geschichte
Anna Kim: Die Form der Erinnerung
Franz Weinzettl: Erinnert-Werden
Susanne Gregor: Unmöbliert
Mikael Vogel: Gedichte
Matthias Schmidt: Die Unheimlichkeit des Humanen – Zur Subjektivität in Siegfried Kracauers geschichtsphilosophischen Überlegungen
Ivica Živković: Die Erinnerung an Ivica Živković
[…]

#2 Bildlichkeit

Andrea Winkler: Vom Lesen, Träumen, Warten
Udo Kawasser: Alamar oder die horizontale Poesie
Juan Carlos Flores: Gedichte
Vladan Matijevic: Der Neuankömmling
Ursula Knoll/Eva Schörkhuber: knoten | trace brute
Christian König: Das Bild, die Welt, sie selbst, ihre Verwandlung: Jean-Luc Nancy und die Wahrheit der Bilder
Friederike Mayröcker: …und denken von Pfoten, spleen: zu Lorenzo Lottos Gemälde ‚Mann mit der Tierpranke‘
[…]

#1 Auftakt